Auch Motorräder hätten Spannendes aus Ihrem langen, ereignisreichen Leben zu berichten, wenn Sie reden könnten.
Auch Sie wurden von Ihrer Zeit und Erlebnissen geprägt wie der Mensch im Verlauf eines langen bewegten Lebens.
Für meine MGC kann ich als Fahrer, der Sie schon als Neu besass zum Dank für Ihre unbezahlbaren Dienste während Jahrzehnten Ihre Geschichten erzählen.
Sie ist wahrscheinlich die Einzige in der Schweiz vorhandene MGC, eine echte Veteranen- Rarität! Wie mir der Hersteller Marcel Guiguet sagte wurden insgesamt nur ca. 300 Stück hergestellt.
Ich war schon als Junge ein angefressener Motorrad-Fan und konnte es nicht verklemmen Strolchenfahrer zu sein, sofern es mir überhaupt gelang, die „Chläpfe“ in Gang zu bringen. Traf eine Panne ein oder war der „Most“ zu Ende musste ich die Untat mit Schieben büssen aber erwischt wurde ich nie.
Im Frühjahr 30 walzte ich Sonntags mit meiner Frau auf der Strasse von Givors unterhalb Lyon nach Grasse. Hier traf ich zwei Männer auf Maschinen an, wie ich noch nie eine sah.
Ihre klassische Schönheit, ihre Wucht und Eleganz machten mich sturm. Mich, ohne Moneten ein armer Wurm.
Denn die Löhne hier waren miserabel, sie reichten knapp um zu füllen den Schnabel.
Wir lebten bescheiden in Pension, mit einem Wort, es war ein Hohn.
Im Juli 30 fand ich „Büez“ in den Renault-Werken in Paris, auch bald meine Frau.
Hier waren die Löhne nicht mies. Man konnte sparen bei bescheidenem Leben und ich wusste wonach unser Streben. Wir sparten die Franken Stück um Stück, dass schneller komme das stolze Glück. Besitzer einer MGC zu sein, zu rollen auf Ihr, Ihr Ritter zu werden.
Im Auto-Moto Salon Oktober 30 sah ich die Wundermaschine erneut. König Norton war aber auch dabei und die Qual der Wahl für uns Zwei.
Die Marken kämpften in mir um Sieg oder Niederlage, King Norton der Schnelle kam nicht in Frage. Das will etwas heissen, den die MGC war ein Super -Gefährt, das seinen Erbauer als Könner ehrt.
Sein Name, Marcel Guiguet. Er besass eine kleine Maschinenfabrik im Dorf Corbelin,Departement Isėre.
Nun sparten wir doppelt und dreifach fleissig, wir schränkten uns gar im Essen ein.
Morgens nur Café nature, Mittags Pommes-Frites in Tüten, von Allem was teuer tat man sich hüten. Auch Abends mussten die Speisen billig sein.
So brachten wir in sechs Monaten das Geld zusammen, Eintausendsechshundert in Schweizer Franken. Hat man sich für ein Juwel entflammt, kämpft man dafür ohne zu Wanken. Im Frühjahr 31 kam der lang ersehnte Tag, an den ich mich gut erinnern mag.
Sie kam im Bahnhof Bercy an, wo ich sie per Auto holen kam. Kaum konnte ich es erwarten, den ersten Kick zu tun.
Vor Aufregung benahm ich mich wie ein gejagtes Huhn, fuhr über den Randstein auf das Trottoir hinauf und nahm entsetzt eine Beule im Auspuff in Kauf.
Es war das erste „Pech“ von Vielen, die noch kommen sollten, mit ihnen habe ich den Genuss dieses Sportes oft abgegolten. Das hat mich aber nie umgeschmissen, obschon ich manchmal bös angeschissen.
Die MGC war auch als 500er lieferbar. Mir aber war zum voraus klar, dass ich einer solchen noch nicht gewachsen war. Oft ist es klüger ängstlich zu sein, als allzufrüh zu liegen im Totenschrein.
Die Prüfung habe ich leicht bestanden, man hatte nur eine Acht zu drehen. Es war leichter als heute, sie mit Erfolg zu bestehen.
Nun stand unsrer Lust nichts mehr im Wege Frankreich zu bereisen, soweit es die knappe Freizeit erlaubte. Den freien Samstag gab es noch nicht und „Blauen“ machen widersprach unserer Arbeitspflicht.
Wohin sollte uns nun die erste Fernfahrt führen? Nach Hause natürlich, wohin denn sonst? Die Unseren sollten doch spüren, wie gross unser Schicksal’s Gunst.
Doch fuhr auch die Pannenhexe mit uns Dreien, wegen den holprigen „Bsetzisteinen“ brach ein Lampenträger entzwei, ein „Platter“ kam noch dazu.
So ging es auf der Route Nationale Nr.19 der Schweiz entgegen, die wir im Laufe der Jahre sechs Mal befuhren, im Winter, Frühling und Sommer, bei Hitze, Kälte und Regen. An Auto- Komfort war uns nicht gelegen.
Das erste Mal nicht in einem Zug, mir war die halbe Strecke genug. Ich wagte noch nicht Tempo zu schinden, aus Angst uns nebenaus zu finden.
Elsa musste mich vor überholenden Autos warnen, die Strasse war schlank, darum fuhr ich ganz rechts um jeden Rank.
Die Abzweigung bei Frick nach Aarau war Punkt der Entscheidung, wer hat den Vorrang, Ich oder Du? Nach welchem Heim wird zuerst gefahren?
Meist drückte Elsa ein weinendes Auge zu. Bei der Rückfahrt haben wir nie verpasst Ihre Leute in Küttigen zu besuchen, man trennte sich nach kurzer Rast, in ernster Stimmung, gefasst.
Ein letzter Blick auf ihr Elternhaus aus einer Kurve der Staffelegg, dann hauten wir ab auf die lange Reise, im Schuss natürlich, üblicherweise.
Auf jeder der Reisen Paris-Zürich retour erlebten wir Pech und Pannen stur.
Einmal verschob sich der Magnet, das Antriebskettchen sprang vom Ritzel, eine Achse war krumm. Aus war die Fahrt, wir mussten sie missen. Per Schlepp ging es zum nächsten Bahnhof ab, was wieder nicht ohne Schaden ging, ein Sturz nur an einem Faden hing.
Der Wagen fuhr zu schnell, ich musste gewaltig gegensteuern, die krumme Gabel mit Richten erneuern.
Dasselbe Magnetpech ist noch ein- oder zweimal passiert auf anderen Reisen, bevor ich ihn fand, den Stein der Weisen.
Ihn in einer Nut an seinem Standort zu bleiben zwang, für immer verhindernd seinen Verschiebedrang.
Die habe ich mühselig mit Meisseln und Feilen geschaffen, was leider unterlassen die Hersteller-Affen.
Die Weihnachtsreise 32 war eine Tortur, wir fuhren auf schneefreier Reifenspur.
Ich lenkte mit Vorsicht ganz ohne Hatz, gottlob machten die Autos uns nobel Platz.
Oft machten wir Kaffeehalte, damit es das Schlottern abhalte. Am Bözberg gefror mir das Augenwasser weil ich keine Brille trug, vom Wintersport habe ich seither genug.
Auf dem Rückweg war die Strasse im Elsass vereist, den Töff mussten wir der Bahn übergeben, nachdem wir mehrmals „verreist“.
Bald aber sahen wir die Strasse vom Eise frei, das Klima spielte uns manchen Streich im Leben!
Heut würde ich diese Reise nicht mehr wagen, riskiert man dabei doch Kopf und Kragen.
Einmal bei Rheinfelden war der Motor am Ende, nach Zylinder Ausbau am Strassenrand kam heraus warum. Der oberste Kolbenring war in Stücklein zerbrochen, eines davon in den Sitz des Auslass-Ventils gekrochen.
Wir haben auch ohne den Ring rasch Paris erreicht, was bewies, dass der Motor trotzdem nicht schleicht.
Bei einem Frühlingsausflug in schöner Pariser-Gegend wurde der Motor plötzlich viel schlapper, er stampfte seltsam, es war sehr aufregend, im Kurbelgehäuse das scheussliche Geklapper.
Das Pleuellager war in die Binsen gegangen, das Gehäuse hatte ein Loch eingefangen.
Ein Automechaniker hat es und den Rest geflickt. Er machte es bestens und günstig, er war geschickt.
Als wir ein Einzimmer-Parterre Logis fanden konnte auch die MGC mit uns wohnen. Auf ihr sass ich oft mehr als auf Stuhl und Bett an stillen, kalten und Regensonntagen, an schönen machten wir dies wieder mit Fahrten wett.
Was habe ich nicht alles an der MGC ausprobiert, getüftelt, gepützelt, geölt und poliert.
In Frankreich war eben Manches erlaubt, ohne zu fragen, den Schweizer Hausmeistern hätte es die Stimme verschlagen.
Im Zimmer konnte ich ein Eigenbau-Stopplicht bauen, das Wort STOP aus der Rückwand heraus gesägelt. Schön war die Leuchtschrift nachts anzuschauen.
Mangels Erfahrung in der Motorenpflege habe ich manchmal auch Pfusch geschaffen.
Zum Beispiel einen Bruch im Kipphebelgehäuse beim Ventil Einstellen, ein Lehrbub wird eben erst nach Jahren zum Meister-Gesellen.
Das Scheinwerferlicht war ein chronisches Übel, die Magneto-France Zündlichtmaschine ein Mist, ich schmiss sie später mit Lust in die Abfall-Kiste, nachdem ich jahrelang gutes Licht vermisste. Oft hat Sie uns völlig im Stich gelassen, bei Gefahren auf dunklen Strassen.
Auch dies konnte unsere Lust auf Reisen nicht mindern, die Reisesehnsucht war nie zu stillen. Nach Freiheit, Landschaft und Städten in fremden Ländern, erwogen, erwählt und erreicht mit Willen.
Immer grösser wurde der Kreis um das Zentrum Paris, soweit es die Freizeit vor dem Winter zuliess.
Zeigten sich Chancen für längere Fahrten war klar, dass wir nicht an Kilometern sparten, um Alles zu sehen was sich lohnte, als sehenswert in Berichten thronte.
Im Osten, Westen, Süden und Norden, oft ist die Heimkehr zur Nachtfahrt geworden.
Fahrtenlisten, soweit sie mir chronologisch sammt Pannen im Kopf geblieben, einen Teil davon hat meine Frau aufgeschrieben.
Ich unterlasse das Schildern von kleinen Reisen, ausser sie waren spannend. Auch sie waren schön, doch nur als“Vorspeisen“
Zu mittel-bis grossen saftigen Happen, nach Afrika und fast zu den Lappen.
Wir sahen das Riesenschiff Champlain bei La Rochelle von Stapel laufen, fuhren Paris-Bordeaux 600 km an Pfingsten 32 in einem Tag. Wo mancher Velorennfahrer schon hartem Stress erlag.
Anno 32 begann die erste längere Reise nach Luxembourg, Deutschland, Holland und Belgien. Die Rundfahrt verlief glücklich,von Pannen verschont.
Die Osterfahrt 32 nach Angoulème war wundervoll, sie zu wiederholen wäre schön.
Dies widersprach aber meinem Prinzip, dass jede Reise einmalig blieb. Ausser es lagen wichtige Gründe vor, so dass ich die Prinzipientreue verlor.
Einmal haben wir an der Tour de France die Schweizer zum Ziel begleitet, die Fahrt war haarsträubend durch die begeisterten Zuschauermassen, Stürze riskierend zwängten wir uns durch engste Gassen.
Der „Mumm“ zur Gefahr hat uns selten gefehlt. Das haben unsere Reisen genügend bewiesen. Nur durch den Kampf mit Ihr wird man gestählt, mit Mut besiegte schon David den Goliath-Riesen.
Die Reise nach London im gleichen Jahr war auch nicht ohne Mühen. Mit einem Frachter, nachts schlaflos, im Morgengrauen nach Dover gelangt, liess man uns dort nicht weiterziehen. Erst als wir die Haftpflicht nach nerventötender Wartezeit zahlten liess man uns frei ins Land. Übermüdet, verärgert, dazu noch genötigt, links zu fahren, dies tat ich mir klug ersparen. Ich legte mich für Stunden ins kühle Gras, bis ich zur Weiterfahrt völlig genas.
Planmässig geführte Gesellschaftsreisen sind keine Kunst, wir anvertrauten uns immer des Schicksals Gunst. Mal hatten wir Glück beim Hotel suchen, mal war das Bett und der Frass zum Fluchen. Wir haben nie voraus gebucht. Scheut man sich nicht vor dem Ungewohnten, erlebte man Reisen, die doppelt sich lohnten. So hatten wir in London wirklich „Schwein“, als Gäste in einem Pub lud eine Frau uns ein, zu wohnen in ihrem Heim. Wir durften dort einige Tage billig bleiben, Ihr Sohn konnte uns Vieles von London zeigen.
Von Stürzen, auch schweren blieben wir nicht verschont, doch sind wir immer glimpflich davon gekommen. Kein Knochen hat beim Töfffahren Brüche bekommen. Solche hat nur die MGC erlitten, sie war ja daran gewohnt. Zusammenstösse haben wir weder verschuldet noch erduldet. Ich will mich nicht rühmen, dass ich ein Ass im Lenken sei, den oft war auch ein Schutzengel dabei.
Brenzlig war es als ein Auto aus einem Feldweg kam, ich erschrocken, bremste zu heftig auf nasser Strasse, was mir die Herrschaft über das Fahrzeug nahm. Wir rutschten gottlob nur geradeaus, ein Fluch auf den Fahrer blieb nachher nicht aus.
Ein andermal half kluges Handeln mit, dass die MGC keinen Schaden litt. Es ging bergab und die Bremsen versagten, als ein Auto vor uns stand.
Kurzerhand wagte ich gegen ein Entgegenkommendes zu steuern, gab dem Fahrer Zeichen zu weichen, die er zum Glück verstand.
Im März 34 kehrten wir endgültig zurück zu heimischen Herden, die Fahrt sollte langwierig und zermürbend werden. In Frankreich hatten wir nur möbliert logiert, deshalb den Umzug unserer Habe in drei Koffern per Töff probiert. In einem Veloanhänger hat sie unsere MGC mitgeschleppt. Mensch Meier, was haben wir da alles an Pannen erlebt.
Bald haben die Speichen die Felgen durchrissen, die Vollgummireifen, den Felgen entronnen, eilten voraus. Es war kein Vergnügen, es war ein Graus! Mit diesem Vehikel waren wir beschissen. Ich schlug es mit den Stiefeln zu Trümmern auf halber Strecke.
Ein Auto fuhr unsere Koffer zum nächsten Bahnhof hin, worauf die Fahrt schnell weiterging. Es regnete viel und das Wetter war kalt, wir machten nur zum Pissen halt, den es kam alles noch schlimmer! Hundertmal kicken nützte nicht, der Magnet versagte, tat nicht seine Pflicht. Ich baute ihn mehrmals zum Untersuch aus, fand aber nie den Fehler heraus. Hätte ich einmal Nachts Startversuche unternommen, wäre ich dem Übel vielleicht auf die Spur gekommen. Der „Pfus“ spukte schon an hellen Tagen, ich mochte ungern Nachtfahrten wagen, wenn Nässe und Kälte schon am Tag in uns kroch. Nachher ist gut reden, hätte ich doch! Die Reise hat statt Einen fünf Tage gedauert und uns deswegen total versauert. Mal hatte der Motor zum Laufen die Laune, mal wieder nicht, mal tat er streiken, mal seine Pflicht. Selbst mein unentbehrliches Feuerzeug bockte, als ich zum „Schloten“ am Strassenbord hockte.
Bei Rupperswil im Aargau lief der Motor am Morgen nicht mehr an, meine Geduld war am Ende. Per Autostop fuhr ich mit dem Magnet nach Aarau in eine Elektro-Garage.
Hier fand das Elend eine glückliche Wende!
Der Stromabnehmer hatte ein unsichtbares Lunkerloch, aus dem bei Nässe der Zündstrom zum nächstliegenden Metallteil kroch. Dies konnte man nur gut sehen, liess man den Magnet in hohen Touren drehen.
Wenn der Teufel mit der Pech-Hexe im Bunde ist, gilt als sicher, dass man der Dumme ist.
Als wir im Hauptbahnhof Zürich unsere Koffer holten um per Töff nach Hause zu fahren, tat ein Polizist nicht mit „Verboten und strafbar“ sparen. Leck uns am Hintern waren unsere Grüsse, es war ja nicht möglich, dass er uns büsse. Dank unserer gemalten französischen Nummer, machte uns dieser Vorfall keinen Kummer.
In Zürich blieben wir nicht Stubenhocker, jetzt musste die Schweiz unserer Reiselust dienen. Es wurde keine Stadt, keine Gegend ausgelassen und keinen Pass nicht erklommen, bis der Krieg uns das Benzin weggenommen.
Eine Jurafahrt blieb unvergesslich, den es regnete tagelang grässlich, sodass unsere Kleider erweichten als wir Yverdon erreichten. Oft waren wir bis auf die Haut durchnässt und froh, in Gasthaus-Küchen die Kleider trocknen zu können, wenn wir schliefen im warmen Nest. Nehmen Töffler die Launen des Petrus nicht in Kauf, ist es besser, Sie geben den Töffsport wieder auf.
Als wir einmal recht früh dem Tessin zustrebten, wir am Lukmanier sehr Unerwünschtes erlebten. Vor Santa Maria gebot eine Lawine Halt, in den dunklen Tunnels war es nass und kalt. Vor Angst lief meine Frau durch die „Tropfstein-Höhlen“ zurück. Ein Trost blieb, wir wurden nicht Opfer von Lawinen-Unglück.
Von Arbon, wo wir bei Saurer werkten, kamen noch weitere Reisen dazu, die Sucht nach Ihnen liess uns nie in Ruh.
Die Erste, zu Ostern nach Stuttgart, fand statt in Kälte und Schnee, uns und den Begleitern taten die Finger weh. Noch vor dem Ziel kehrten Sie um. Uns ging es auf schlimmere Weise dumm. Im Kettenkasten ertönte ein lautes Gekrose, die Kette sprang vom Zahnkranz lose und die Motorwelle wurde krumm. Bös hat es dann im Kasten gerasselt und uns diese Reise vermasselt.
Die Zweite an Frohnleichnam führte über Mailand nach Genua, wo ich einen Jugendfreund dort als Kellner wieder sah. Schlechtes Wetter begleitete uns stur, im Regen ersoff bereits vor Chur, meiner Frau ihre schöne Armbanduhr.
Die Dritte führte im Juli 36 über Berlin, Leipzig, Dresden nach Prag. Im Grand-Hotel am Vaclavski-Novesi Platz, machte sogar unser Töff in der noblen Empfangshalle Rast. Er war wie wir ein seltener Gast.
Die Vierte brachte uns an das berühmte Münchner Oktoberfest. Privat fanden wir günstig Nahrung und Nest.
Im Aktivdienst merkte man bald, dass ich als Töffler erfahren war. Dadurch boten sich einige unerwartete Chancen dar. Ich fuhr als Kurier eine 1000er Universal-JAP Maschine. Man fand, dass ich dem Land im Regiments-Stab 27 als Veloflicker noch besser diene. Mir war das lieber, als mit meinen Spreizfüssen in der Gegend umher zu humpeln. Ich hatte es schöner in Dielsdorf beim Velomech Schlatter. Er stand meiner Zukunft Gevatter. Hier reifte in mir der Entschluss, ins gleiche Gewerbe einzusteigen, mein Können als Mechaniker zu zeigen. Das Glück liess mich auch bei der Werkstatt-Suche nicht hängen, ich drängte mit Vollgas vorwärts in allen Gängen.
Anno 41 begann mein Geschäft mitten im Krieg am ersten April, es besteht noch immer, nie stand es still. So wurde mein Hobby zu meinem Beruf, zu dem meine MGC die Basis schuf.
Ernst Häusler senior – Ostern 1984